Innovation III: Smart Home - eine Spurensuche

Mit „Smart Homes“ ist es wie mit „gutem Wein“: Der Begriff ist bekannt und wird oft verwendet, aber alle verstehen irgendwie etwas anderes darunter. Eine Spurensuche nach dem intelligenten Zuhause.

Die Eingrenzung des Begriffs Smart Home beginnt mit einer Ausgrenzung: Sprachsteuerungssysteme wie Alexa, Siri und Co. (siehe Innovation I)sind nicht smart. Sie führen lediglich die Befehle aus, die ihre BesitzerInnen geben. Der gesprochene Sprachbefehl „Alexa: Musik lauter“ ist schlussendlich nichts anderes, als es früher das Drehen am Lautstärkeregler des Plattenspielers war – eine menschliche Anweisung an ein technisches Gerät. Smart Homes gehen weiter: Die Ausstattung eines smarten Zuhauses lernt. Die Geräte sind nicht mehr auf Befehle angewiesen, sie wissen selbst, wann sie was zu erledigen haben. Eine smarte Musikanlage beispielsweise merkt sich im Laufe der Zeit, dass ihre Besitzerin die Musik immer dann lauter stellt, wenn sie kocht, um das Zischen des kochenden Wassers und das Klappern der Teller zu übertönen. Die Musikanlage ist mit dem Küchenherd vernetzt und weiß: Wird der Herd eingeschalten, stelle ich mich automatisch lauter. Ganz ohne Befehl. Einfach smart.

Smarte Einsatzmöglichkeiten

Wörtlich übersetzen lässt sich Smart Home am ehesten mit „Intelligentes Zuhause“. Der Gedanke ist, lernfähige Haushaltsgeräte miteinander zu vernetzen, um die Lebensqualität zu steigern. Die technischen Geräte sollen ihre BesitzerInnen immer besser kennen lernen, um ihre Gewohnheiten und Wünsche immer besser und immer automatischer erfüllen zu können. Die Einsatzbereiche eines intelligenten Daheims reichen von der Energieeffizienz über die Sicherheit bis zur Komfortsteigerung. Da gibt es zum Beispiel die Anwesenheitssimulation während einer längeren Abwesenheit von Zuhause. Smarte Häuser bedienen während des Urlaubes der HausbewohnerInnen zu den üblichen Tageszeiten die Rollläden oder die Beleuchtung, um etwaige EinbrecherInnen abzuschrecken. Da gibt es die energiesparenden Heizkörper, die sich automatisch ausschalten, wenn die Wohnung gerade gelüftet wird. Da gibt es die Leselampe beim Sofa, die, wird sie eingeschalten, alle anderen Lichter im Haus, die beim Lesen nicht benötigt werden, dimmt.

Smartes Wachstum

Smart Home – Elemente sind bei Weitem noch nicht in allen Haushalten angekommen, aber die Nachfrage wächst rasant. Rund 235 Millionen Euro werden in Österreich Schätzungen zufolge mit intelligenten Haushaltsgeräten jährlich umgesetzt. Zum Vergleich: Im Wein-Segment beträgt der jährliche Österreich-Umsatz mehr als 800 Millionen Euro. Also doch eher Grüner Veltliner als Grauer Staubsaugerroboter. Noch.

Dieser Artikel ist Teil der BSA OÖ Serie „Innovation“. Weiter zu Innovation I: Alexa & Co. oder Innovation II: Smart City.

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